„Jugend schreibt Gedichte“

Gestern trafen wir uns wieder einmal im Haus für Poesie zur Präsentation der Gewinner des 11. Internationalen Literaturwettbewerbs „Jugend schreibt Gedichte“. Der Abend wurde von Celina Muza und unserer Schülerin, der mehrfachen Wettbewerbssiegerin Lara Kot, moderiert. Fast alle Preisträger nahmen an der Zeremonie teil. Mit dabei waren Preisträger aus Krakau, Piła, Stalowa Wola, Maastricht, Leverkusen, Wrocław, Lublin, Hamburg, Köln, Dobrzeń Wielki, Jarosław, Częstochowa, Potsdam und natürlich Berlin. Der jüngste Finalist war acht Jahre alt, der älteste 19. Die talentierten jungen Leute hatten die Möglichkeit, ihre Werke auf der Bühne zu präsentieren. Diejenigen, die es nicht selbst tun wollten, wurden von der Jury unterstützt, die aus folgenden Mitgliedern bestand:

– Urszula Czerska, Germanistin, Slawistin, Übersetzerin von Literatur, Wörterbüchern und Filmen:

– Dorota Danielewicz-Kerski, Schriftstellerin, Slawistin, Rundfunkjournalistin und Ethnologin:

– Felix Hudec, Jurist, Gewinner der 1. und 2. Auflage des Wettbewerbs „Jugend schreibt Gedichte“;

– Anna Jas, Polonistin, Lehrerin, Autorin zahlreicher Gedichte;

– Magdalena Lepianka-Nowak, Dozentin für Polnisch als Mutter- und Fremdsprache, Lehrerin für die Vorbereitung von Jugendlichen auf die Zertifikatsprüfung an der PSV „Oświata“;

– Celina Muza, Schauspielerin und Sängerin, Vizevorsitzende des Vereins POLin Polnische Frauen in Wirtschaft und Kultur e.V;

– Jakub Nowak, Pädagoge und Kulturanimateur, Vorsitzender des polnischen Schulvereins „Oświata“ in Berlin;

– Barbara Rejak, Slawistin und Anglistin, ehemalige langjährige Vorsitzende unseres Vereins;

– Hanna Synowiecka, Polonistin und Journalistin;

– Andreas Visser, Vorsitzender der Jury, Regisseur, Dramatiker und Übersetzer polnischer Literatur;

– Kamila Zimmermann, Germanistin, Lehrerin und Fotografin.

Unter den Preisträgern waren auch die Schüler von Dorota Sowinski aus dem PSV „Oświata“, auf die wir sehr stolz sind.

Herzlichen GLÜCKWUNSCH an die Preisträger und Frau Sowinski!

Oskar Lange, ein Schüler aus Potsdam, belegte den dritten Platz in der Kategorie Originalübersetzung eines polnischen Gedichts ins Deutsche unter 14 Jahren. Oskar hatte eine sehr schwierige Aufgabe, denn er übersetzte das Gedicht „Abecadło“ von Julian Tuwim.“.  Die Jury begründete ihre Wahl wie folgt:

Tuwim tritt fast jedes Jahr unseren Wettbewerb auf. Aber noch nie hat ein 10-jähriger Übersetzer diese Aufgabe übernommen. Und auch noch so witzig! L-hat sich in U versteckt! Eine Perle! Herzlichen Glückwunsch und bis zum nächsten Jahr!

Lesen Sie es selbst:

Das Alphabet ist aus dem Ofen gefallen,
auf den Boden geknallt,
in viele Teile zerfallen,
hat sich schrecklich geprellt:
I – hat den Punkt verloren,
H – ist in der Mitte gebrochen,
B – hat die Bäuchlein geprellt,
A – hat die Beine verstaucht,
O – ist geplatzt wie ein Ballon,
sogar P hatte Angst.
T – ist das Dach weg,
L – hat sich in U versteckt,
S – ist gerade geworden,
R – hat sein rechtes Bein gebrochen,
W – steht kopfüber ganz klar
und tut so als ob es ein M wär`.

Lara Kot aus Wedding hat den Wettbewerb bereits mehrmals gewonnen. Diesmal gewann sie eine Belobigung in der Kategorie „Autorengedicht in polnischer Sprache von nicht-polnischen Jugendlichen bis 14 Jahre“. Die 13-jährige Lara schrieb das Gedicht “ Nie chcę rodziny bez kłótni i płaczu…“. Das Urteil der Jury lautete: Du hast den Aufbau des Gedichtes sehr genau durchdacht! Durch die Verwendung der Negation in Form der Anapher, die dem Stück einen einzigartigen Rhythmus und einen Spannungsaufbau verleiht, hast du dem Leser besonders bewusst gemacht, was für Schüler in der heutigen Realität wirklich sehr, sehr wichtig ist – nämlich eine Schule ohne Hass! Wichtiger als, unter anderem, „eine Familie ohne Streit…“ oder „eine Welt ohne Überschwemmungen…“.

Nie chcę rodziny bez kłótni i płaczu,

nie chcę bez zmartwień i chorób.

Nie chcę metra bez opóźnień i ciasnoty,

nie chcę bez narkomanów i smrodów.

Nie chcę świata bez powodzi i suszy,

nie chcę bez biedy i morderstw.

Nie chcę ludzi bez depresji i samobójstw,

nie chcę bez chamstwa i obłudy.

Nie chcę mórz bez chemikaliów,

lasów bez drzew obumarłych.

Nie chcę owoców bez pestycydów,

mięsa bez antybiotyków.

Chcę jednego,

czegoś dla wszystkich uczniów bardzo ważnego.

Chcę szkoły bez hejtu!

Wir gratulieren allen Gewinnern von ganzem Herzen und freuen uns schon auf die nächste Ausgabe unseres Wettbewerbs.

Vielen Dank an die phänomenale Celina Muza für einen wunderbaren Abend und an Iwona Hermann für eine Kleinigkeit für den Körper nach dem geistigen Festmahl.

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