Die Besten der Besten 2020
Am 22. August haben wir den Tag der Polonia und aller im Ausland lebenden Polen gefeiert. Das Fest wurde organisiert vom Polnischen Rat Landesverband Berlin unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters von Reinickendorf Frank Balzer. Das unschöne Wetter hat leider einige Pläne der Organisatoren behindert, dennoch sind einige zu uns gekommen und haben sich amüsiert.
Als ich hörte, dass Jakub Nowak mit dem Preis „Der Beste der Besten“ ausgezeichnet werden soll, erinnerte ich mich an seinen ersten Tag bei unserem Schulverein „Oświata“, der bereits legendär geworden ist. Anfang September 2004 kam ich zu meiner ersten Unterrichtsstunde (ich unterrichtete damals die älteste Klasse), neugierig, weil eine neue Lehrerin die jüngere Klasse unterrichten sollte. Ich wartete darauf, sie in unserer Klasse begrüßen zu können, aber leider war es Zeit mit dem Unterricht zu beginnen und sie war immer noch nicht da. Also lud ich meine Schüler und einen neuen „Schüler“, der am Rande des Klassenzimmers stand, in die Klasse ein. Er wehrte sich, wollte nicht mit den anderen ins Klassenzimmer gehen, und als ich ihn fragte, ob er zufällig die Lehrerin der jüngeren Kinder gesehen habe, antwortete er, er sei „die neue Lehrerin“. So begann unsere Zusammenarbeit, von der ich hoffe, dass sie noch lange andauern wird.
Von Anfang an wurde Jakub von den Schülern geschätzt und gemocht, er leitete den Unterricht auf phantasievolle und interessante Weise, er verstand es, sie zu aktivieren, er verstand ihre Probleme, er löste Konflikte gekonnt. Er war außerdem die unbestrittene Attraktion für sie, denn das gesamte Lehrerkollegium war ansonsten weiblich!
Er beteiligte sich darüber hinaus aktiv an den außerschulischen Aktivitäten unserer Organisation. Seit vielen Jahren geben wir gemeinsam die Zeitung „Oświatowe to i owo“ heraus und verbringen viele Abende in unserem Büro, um darüber zu sprechen, wie wir den Unterricht der polnischen Sprache und die Pflege der polnischen Kultur und Traditionen bereichern, ausweiten und attraktiver gestalten können. Er scheute auch nicht davor zurück, die seltsamsten Rollen in unserem kleinen Theater „ProfiTrup“ zu spielen, sowohl weibliche als auch männliche!
Im Jahr 2012 wurde Jakub stellvertretender Vorsitzender von PTS „Oświata“, eine Position, die er bis heute innehat. Jakub hat nicht nur viele Ideen, sondern setzt sie auch sofort in die Tat um. Er findet immer Wege, sie umzusetzen. In den vielen Jahren, die wir gemeinsam im Vorstand des Vereins verbracht haben, habe ich ihn nie etwas sagen hören wie „das ist nicht machbar“, „das ist unmöglich“, „vielleicht in der Zukunft“, usw. Es ist unter anderem seiner Initiative zu verdanken, dass „Oświata“ während der von Covid betroffenen Zeit die aktive Tätigkeit nicht eingestellt hat; im Gegenteil, die Nutzung von Online-Formaten eröffnete neue Perspektiven für die Arbeit des Vereins. Die Liste der zyklischen Aktivitäten von „Oświata“, die Jakub initiiert oder mitinitiiert hat und für deren Umsetzung er mitverantwortlich ist, ist lang, ich möchte hier nur einige nennen:
Workshops für Kinder und Jugendliche „Theater, mein Fenster zur Welt“
Kindertag im Park Wuhlheide
Polnischer Weihnachtsmarkt in Potsdam
Rezitationswettbewerb „Hör mir zu“ (schulisch und außerschulisch)
Internationaler Literaturwettbewerb „Jugend schreibt Gedichte“
Zweifelsohne ist es das Verdienst von Jakub eine enge, freundschaftliche Zusammenarbeit mit vielen Organisationen aufgebaut zu haben, die die Aktivitäten unseres Vereins unterstützen, insbesondere mit „POLin Polnische Frauen in Wirtschaft und Kultur e.V.“.
Für seine besonderen Verdienste um den Unterricht und die Bildungstätigkeit wurde Jakub mit der Medaille der Nationalen Bildungskommission ausgezeichnet.
Jakub hat einen Abschluss in sozialer und kultureller Animation mit einer Spezialisierung auf Theater. Seit 1991 lebt er in Berlin, wo er seine Ausbildung an der Alice-Salomon-Hochschule vervollständigte und ist Diplom-Sozialpädagoge. Er arbeitet seit vielen Jahren am Johannesstift – langfristig an der Christian-Morgenstern Grundschule.
Ich danke dir, Jakub, dass deine berufliche Tätigkeit für dich nie ein Argument war, um dein soziales Engagement einzuschränken. Mich erfüllt es mit großer Freude, dass deine Aktivitäten anerkannt und gewürdigt werden. Leider ist es mir aus familiären Gründen nicht möglich, an der Preisverleihung teilzunehmen. Ich bin davon überzeugt, dass du auch weiterhin deine Zeit und Energie für „pädagogische“ Aktivitäten einsetzen wirst und uns noch so manches Mal mit deinen wunderbaren Ideen überraschen wirst!