Neujahrskonzert 2020 und Gala „Der Beste der besten“

Am 9. Januar 2020 fand im Rathaus Reinickendorf auf dem Neujahrskonzert die Gala „Najlepszy z Najlepszych“ statt, die der Polnischen Rat organisierte.

 

Während des Konzertes wurden die Preise für die Gewinner der Gala „Najlepszy z najlepszych“ vergeben. Besondere Ehre wurde in diesem Jahr der Vorsitzenden des Schulvereins PTS „Oswiata“ Barbara Rejak zu teil. Sie erhielt eine Statuette von der Staatsministerin und Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Monika Grütters. Die Laudatio für die Ausgezeichnete hat Jakub Nowak gehalten.

Wir gratulieren recht herzlich

 

Guten Abend,                                                                                                                                                                                                            Liebe Preisträgerin, sehr geehrte Damen und Herren,

bitte verzeihen Sie mir meine Nervosität, aber als Barbara Rejak mich bat, die Laudatio über sie zu halten, befiel mich zuerst ein Schrecken, und erst dann enorme Rührung. Ihnen Frau Rejak vorzustellen, ist nämlich nicht nur eine riesige Ehre, sondern auch eine äußerst verantwortungsvolle Aufgabe. Denn wie soll man in nur fünf Minuten über eine derart wichtige Persönlichkeit für die Berliner Polonia „Der Besten unter den Besten 2019“ etwas erzählen?

Barbara Rejak wurde in Lublin geboren, wo sie nach dem Abitur an der Marie-Curie-Skłodowska-Universität englische Philologie studierte. Nach ihrem Abschluss begann sie in Gdańsk zu arbeiten, zuerst in einem Liceum, dann in einem Berufsschulzentrum für Landwirtschaft. Gleichzeitig führte sie Englischkurse für Erwachsene durch.

Am 1. April 1981 wurde ihr eine verlockende Reise als Übersetzerin in den Irak angeboten. Der Aprilscherz, wie sie dachte, stellte sich als wahr heraus und im Juni ging sie nach Bagdad, um Geld für die Reisen zu verdienen, von denen sie träumte. Leider durchkreuzte die Verhängung des Kriegsrechts Barbaras Pläne, und sie musste ihren Traum von der Eroberung der Welt auf später verschieben.

Glücklicherweise gelang es ihr im Juni 1982, West-Berlin zu erreichen. Hier nahm sie zunächst verschiedene Jobs an und begann 1984 ein Studium der Englischen Philologie und der Slawistik an der FU.

Seit 2002 arbeitet sie als Beraterin für Berufsschulfragen für den Verein Arbeit und Bildung e.V., wo sie jungen Menschen hilft, ihren Platz im Berufsleben zu finden.

Barbara Rejak ist mit dem Polnischen Schulverein „Oświata“ in Berlin e.V. verbunden, seit sie ihren siebenjährigen Sohn Adam dorthin zum Unterricht brachte. Das war im Jahr 1994. Mit ihrem angeborenen Enthusiasmus wurde schnell aus der Mutter, die ihren Sohn zur Schule bringt, eine Lehrerin der Schule.

Ihr Wissen, vor allem ihr Wissen gepaart mit ihrem Einfallsreichtum, geht einher mit ihrem Verantwortungsbewusstsein und ihrer Konsequenz bei der Umsetzung ihrer Pläne, was ihr hohe Anerkennung bei den Mitgliedern des Vereins einbrachte. Im Jahr 2000 wählten die Mitglieder Barbara Rejak zur Vorsitzenden des Schulvereins.

Ja, bereits 20 Jahre trägt sie die Führung der größten Organisation der Berliner Polonia auf ihren Schultern.

Als ich Barbara 2004 kennenlernte, machte sie auf mich den Eindruck einer mysteriösen Chefin mit einer Zigarette in der einen Hand und einem Glas Rotwein in der anderen Hand.  Ich erinnere mich noch genau, es war im Polnischen Kulturinstitut in der Karl-Liebknecht-Straße während eines Weihnachtstreffens. 

Aber das war nur der erste Eindruck. Schon nach wenigen Begegnungen sah ich in ihr eine sehr energische Frau, die oft in einem solchen Tempo sprach, dass ich kaum mithalten konnte. Sie hatte hundert Ideen pro Minute und die Fähigkeit, andere damit anzustecken. Und so ist es bis heute geblieben.

Die Chefin des Vereins „Oświata“ zu sein, ist es eine äußerst schwierige Aufgabe, aufgrund der spezifischen Besonderheiten unserer Arbeit. Eine fliegende Schule, wie Barbara sie nennt, die jedes Jahr etwa 300 Schüler und 25 Lehrer hat, erfordert Engagement, Ausdauer und Kraft. Sie muss den Betrieb mehrerer Lehrzentren in Berlin und Potsdam sicherstellen. Sie koordiniert die Arbeit an den einzelnen Projekten, verteilt die Aufgaben an die Mitglieder des Vorstandes und kämpft vor allem um Ressourcen für eine auch nur minimale soziale Anerkennung der Arbeit der Lehrer, für die Aufrechterhaltung des Büros und der Aktivitäten des Vereins.

Heute, nach 15 Jahren enger Zusammenarbeit mit Barbara Rejak, weiß ich, dass sie der Motor unserer Organisation ist. Sie ist außerdem ein Balsam, der jegliche Konflikte mildert. Immer diplomatisch, sachlich und professionell, aber auch einfach nur menschlich, mit einem Wort: außergewöhnlich.

Vor genau einer Woche um diese Zeit feierten wir das 28. Finale des Großen Orchesters der Weihnachtshilfe. Jurek Owsiak würde sagen: „Barbara, du bist großartig, spiel mit uns bis zum Ende der Welt und einen Tag länger.“ Ich bin davon überzeugt, dass der gesamte Vorstand und alle Lehrer des Vereins „Oświata“ der gleichen Meinung sind.

Wir gratulieren von Herzen!

 

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